Hotelinvestmentmarkt Österreich: Transaktionsvolumen 2015 signifikant gestiegen
Wien. Österreichs Hotelinvestmentmarkt ist und bleibt in Bewegung. Vor allem die zweite Jahreshälfte 2015 hatte es in sich.
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Von Jänner bis Juni wurden laut Christie & Co Hotelimmobilien im Wert von etwa 120 Millionen Euro verkauft. Für das Gesamtjahr 2015 konnte das Transaktionsvolumen sogar auf etwa 310 Millionen Euro gesteigert werden. Damit wurde das Vorjahresergebnis deutlich übertroffen.
Im Jahr 2015 wurden in Österreich Hotelimmobilien mit einem Gesamtvolumen von etwa 310 Millionen Euro verkauft. So wie in den Jahren zuvor zog der Investmentmarkt vor allem in der zweiten Jahreshälfte stark an und das Vorjahresergebnis konnte um etwa 80 Millionen Euro übertroffen werden. „Das ist vor allem auf einen spektakulären Portfoliodeal im Herbst zurückzuführen, bei dem auch zwei namhafte Wiener Hotels betroffen waren“, weiß Lukas Hochedlinger, Managing Director Germany, Austria & CEE bei Christie & Co.
Im Oktober 2015 verkaufte die österreichische Hoteliersfamilie Koller die gesamte K+K Hotelgruppe mit insgesamt 10 Hotels der Vier-Sterne- und Vier-Sterne-Superior-Kategorie in acht Ländern und insgesamt rund 1.200 Zimmern an die amerikanischen Hotelinvestment- und Managementgruppe Highgate Hotels. Ebenfalls in das Portfolio fielen zwei Hotels in Wien: das K+K Palais Hotel (66 Zimmer) und das K+K Hotel Maria Theresia (132 Zimmer) in zentralen Lagen in Wien.
Wie in den Jahren zuvor war in der Hauptstadt Wien die meiste Bewegung zu spüren. Als Beispiel nennt Hochedlinger die Akquisition des Wombats Naschmarkt (130 Zimmer) in Wien durch einen russischen Investor. Im zweiten Quartal verkaufte außerdem die Immofinanz das Leonardo Hotel Vienna (213 Zimmer) direkt an den Pächter, das InterCity Hotel mit 179 Zimmern wurde von einer Privatstiftung an die Investmentfirma Warburg HIH Invest veräußert. Die größte Einzeltransaktion des Jahres fand am Jahresende statt, als ein internationales Kettenhotel mit über 200 Zimmern von einem ausländischen Fonds erworben wurde. Hierbei zeichnete Christie & Co im Auftrag des Eigentümers für den Verkauf verantwortlich.
Viel los war auch in den anderen Bundesländern. Im Mai wurde in Kärnten das Hotel Bleibergerhof (108 Zimmer) an den Kärntner Hotelier Bernd Hinteregger veräußert. Christie & Co begleitete den Verkaufsprozess. Gegen Ende des ersten Halbjahres gab es eine weitere Transaktion: Das Seehotel Klopein mit 78 Zimmern wurde von der Bank Austria an die bereits am Klopeiner See ansässige Hoteliersfamilie Marolt verkauft. In der bekannten Kurstadt Baden in Niederösterreich bekamen gleich zwei Hotels einen neuen Eigentümer: Das im Eigentum der Novomatic befindliche Hotel Sacher (38 Zimmer) und das bekannte Grand Hotel Sauerhof (89 Zimmer) wurden beide von der asiatischen Investmentfirma K.Y.A.T.T. akquiriert. Letzteres soll saniert und im August 2017 als Fünf-Sterne-Gesundheitshotel wiedereröffnet werden. Ebenfalls in der zweiten Jahreshälfte wurde das Cohotel in Linz an eine österreichische Privatperson veräußert. Im September wechselte ein noch kettengeführtes Wellnesshotel mit über 100 Zimmern in Niederösterreich seinen Eigentümer. Der Käufer war ein Privatinvestor aus Österreich. Beide Verkaufsprozesse wurden von Christie & Co betreut.
Ausgewählte Hoteltransaktionen in Österreich 2015
Quelle: Christie & Co Research
Auch 2016 wird der Boom auf dem österreichischen Hotelinvestmentmarkt nach Hochedlingers Ansicht vermutlich weiterhin anhalten. „Es stehen aktuell einige große Kettenhotels zum Verkauf“, so der Hotelimmobilienexperte. „Sofern sich Investorenverhalten und Angebot so weiterentwickeln wie zuletzt, wird 2016 das Niveau des Transaktionsvolumens gehalten oder sogar noch übertroffen werden“, erwartet er. Dabei sind unter anderem die Abschlüsse einiger Transaktionen zu erwarten, die bereits im Vorjahr angestoßen wurden. „Der Kaufvertrag für das Mercure Grand Hotel Biedermeier Wien mit 198 Zimmern beispielsweise wurde bereits 2015 unterschrieben. Diese Transaktion soll im ersten Halbjahr 2016 abgeschlossen werden“, weiß der Insider und fügt hinzu: „Ich freue mich auf ein spannendes Geschäftsjahr 2016.“Das Portfolio von Christie & Co sei jedenfalls schon zu Beginn des Jahres gut gefüllt.