Hotelmärkte in CEE locken Investoren
In seiner jüngsten Studie analysiert Christie & Co die Hotelmärkte Belgrad, Bratislava, Bukarest, Budapest, Prag und Warschau.
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Wien. In seiner jüngsten Studie hat Christie & Co die Markttrends in den bedeutendsten Hotelmärkten in Zentral- und Osteuropa (CEE) untersucht – Belgrad, Bratislava, Bukarest, Budapest, Prag und Warschau. Einige der Erkenntnisse des Hotelimmobilienberaters stützen sich dabei auf von STR zur Verfügung gestellten Performancekennzahlen.
Zwar entwickeln sich die einzelnen CEE-Märkte unterschiedlich positiv, der Hotelmarkt der Region insgesamt verzeichnet jedoch einen starken Aufwärtstrend, der ihn attraktiv für Investoren macht, so der Bericht.
„Die Hotelmärkte in den CEE-Hauptstädten blicken auf ein extrem erfolgreiches Jahr 2016 zurück, in dem sie ein kumulatives Wachstum des Erlös pro verfügbarem Zimmer (RevPAR) von über 10 Prozent erzielten – mehr als viele andere Hauptstädte in benachbarten Regionen Europas. Der Tourismus blüht, und die Hotelbetreiber der Region hoffen, dass dieser positive Trend mit Unterstützung starker Wirtschaftsindikatoren anhalten wird“, erklärt Marvin Kaiser, Senior Consultant Investment & Letting bei Christie & Co und Autor der Studie.
Laut dem Bericht ist Belgrad die Stadt mit den niedrigsten Performancedaten. Allerdings nahm der RevPAR dank eines sprunghaften Anstiegs der Auslastung 2016 um 8,2 Prozent zu – wenngleich zu Lasten der durchschnittlichen Zimmerrate (ADR). In den letzten Jahren drückte der starke Anstieg des Zimmerangebots massiv auf die Preise. „Doch mit der positiven Performance im vergangenen Jahr scheint der Markt dieses Angebot absorbiert zu haben, und die Hoteleigentümer in der serbischen Hauptstadt dürften nun in der Lage sein, die Zimmerpreise anzuheben“, so Kaiser.
Das starke allgemeine Wirtschaftswachstum und die slowakische EU-Präsidentschaft 2016 befeuerten die Nachfrage nach Hotelzimmern in Bratislava. Ankünfte und Nächtigungen verzeichneten jeweils sprunghafte Anstiege um jeweils 59,9 Prozent und 62,4 Prozent, während das Angebot an Hotels und Betten nahezu unverändert blieb. Mit einer Verbesserung von Auslastung und ADR erzielte die slowakische Hauptstadt mit 20,8 Prozent das höchste RevPAR-Wachstum im Jahr 2016 im Vergleich zu den anderen in der Studie analysierten Hauptstädten. „Nachdem die Ratspräsidentschaft der EU 2017 an Malta übergeben wurde, dürfte das RevPAR-Wachstum in diesem Jahr jedoch abflachen“, gibt Kaiser zu bedenken.
Bukarest gilt als aufsteigender Stern unter den analysierten Städtedestinationen: In den vergangenen Jahren erwarb sich die rumänische Hauptstadt einen Ruf als attraktiver Ort für Konferenzen und Veranstaltungen. Dies, gepaart mit den bemerkenswerten Entwicklungen der städtischen Infrastruktur, führte zu einem starken Anstieg des Wachstums und einer Verbesserung aller Performancedaten. Der RevPAR stieg um beeindruckende 10,8 Prozent – ein positiver Trend, der sich 2017 fortsetzen dürfte.
Budapest ist eines der wichtigsten Wirtschaftszentren in CEE. Der Hotelmarkt der Stadt ist von einer starken internationalen Nachfrage geprägt: 2016 wurden 90 Prozent aller Nächtigungen von ausländischen Besuchern generiert. Insgesamt verzeichnete die ungarische Hauptstadt in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Verbesserung der Performance – wenn auch ausgehend von einem niedrigen Niveau – und alle Kennzahlen befinden sich im Aufwind. „Auf dieser Grundlage ist ein steigendes Interesse sowohl von Seiten lokaler als auch internationaler Investoren zu erwarten und auch neue Hotelbetreiber werden vermutlich den Markteintritt wagen“, so Kaiser.
Prag bleibt mit der stärksten Auslastung, der besten ADR und dem höchsten RevPAR in CEE der stärkste Hotelmarkt der Region. Im vergangenen Jahr wurde mit 14,7 Millionen Nächtigungen, von denen etwas über 90 Prozent auf ausländische Besucher entfielen, ein absoluter Spitzenwert erzielt. „Die Pipeline ist gut gefüllt und viele neue Marken planen den Markteintritt, was sich sicherlich auf die Performance auswirken wird. Dennoch ist die Stadt auch weiterhin eine attraktive Destination für Geschäfts- und Freizeitreisende sowie Hoteliers gleichermaßen und wird daher sicherlich seine führende Stellung unter den Hotelmärkten der Region behaupten“, konstatiert Kaiser.
Warschau verbucht seit 2011 einen Anstieg der Anzahl an Hotels und Betten, und die Pipeline ist auch nach wie vor gut gefüllt. Im Gegensatz zu anderen CEE-Hauptstädten entfällt in Warschau mit 64 Prozent die Mehrzahl des gesamten Hotelangebots auf Markenhotels. Der Angebotszuwachs dürfte jedoch durch einen starken Anstieg der Nachfrage kompensiert werden, die in den letzten fünf Jahren mit einem Gesamtwachstum von 30,1 Prozent bei den Ankünften und 34,8 Prozent bei den Nächtigungen auf ein bemerkenswertes Niveau kletterte. Dies führte zu einer signifikanten Verbesserung der Kennzahlen wie Auslastung, ADR und RevPAR. „Der Aufwärtstrend der Warschauer Hotelmarktperformance rückt die Stadt zunehmend in den Fokus internationaler Investoren – eine Entwicklung, die anhalten dürfte“, betont Kaiser.
Insgesamt sieht der Hotelmarktexperte attraktive Chancen in der Region. „Hotelinvestoren richten ihr Augenmerk zunehmend auf die CEE-Hauptstädte und beginnen, deren Potenzial zu erschließen. Die Aussicht auf Hotelimmobilien mit höheren Renditen, eine steigende Touristennachfrage und ein signifikantes Wirtschaftswachstum locken eine Vielzahl von internationalen Investoren nach Zentral- und Osteuropa. Diejenigen, die früh auf diesen Zug aufspringen, werden von der positiven Entwicklung dieser noch relativ unreifen Investmentmärkte profitieren“, resümiert Kaiser.